Im Bachelor-Studium müssen alle Studierende eine Workshopwoche des Forums besuchen. Es dürfen natürlich auch mehrere Workshopwochen besucht werden.
Im Master-Studium wird die Teilnahme natürlich auch empfohlen.
Für einen Workshop gibt es einen credit, der im Anschluss im Büro des Forums eingetragen wird.
Die nächste Workshopwoche findet vom 15. – 19.7.2019 statt.
Folgende Workshops werden angeboten:
1. Juli Gudehus „Spielen und Regeln“
Je intelligenter die Regeln, desto zahlreicher und aufregender die Variatonsmöglichkeiten beim Spielen … und in
der Gestaltung! Prinzipien, Systeme und Raster lassen sich in verschiedensten Kontexten entdecken. Wie können wir
Methoden und Strukturen für die eigene gestalterische Arbeit spannend nutzen und abwandeln? »Standbein–Spielbein«
heißt eine Körperhaltung, die sowohl Stabilität und Ruhe als auch Lässigkeit und Freiheit verleiht. Eine attraktive Haltung
auch für (angehende) Gestalter.
Gesetzmäßigkeiten liegen nicht nur unserem Kosmos, sondern auch all unserem menschlichen Schaffen zugrunde.
Irreguläres verleiht ihnen Leben. »Fix« vs. »variabel« – darum geht es. Diese zwei Gegensätze ziehen sich an und vereinigen
sich wie Ying und Yang. Warum, wo und wie, das erkunden wir in diesem Methoden-Workshop. Als Vertreter des Regelhaften
begegnen uns hierbei in unterschiedlichen Formen und Orten Ordnungen, Prinzipien, Methoden, Systeme,
Modularität, Organisationen, Raster, Strukturen, Konventionen u.v.a.m. Als Beispiele des Spielerischen finden wir Variationen,
Ausnahmen, Brüche, Inkonsequenzen, Störungen, Paradoxien, Improvisationen, Modulationen, Kreuzungen et
cetera. Wie kommt es zu dem einen, wie zum anderen? Was macht beide Antagonisten einzeln und im Zusammenwirken
gut, interessant, unentbehrlich, unangenehm …? Um dem auf die Spur zu kommen, untersuchen wir auch die jeweiligen
Bestandteile und ihre Beziehung zueinander. Wir probieren aus, was passiert, wenn wir die vorhandenen Beziehungen
modifizieren, indem wir Dimensionen verändern, Kontexte austauschen, Analogien bilden, indem wir umkehren, umnutzen,
zerlegen und anders zusammensetzen, dabei etwas weglassen, Gleichartiges oder Andersartiges hinzufügen und
so weiter. Systematik kann erstaunlich viel Spaß machen.
Praktische Übungen wechseln mit theoretischen Exkursen und Kurzvorträgen meinerseits. Die Teilnehmer arbeiten in
der Gruppe, zu zweit und einzeln an von mir Gegebenem und selbst Mitgebrachtem. Individuelles Wahrnehmen und
Tun, gepaart mit gemeinsamem Analysieren und Reflektieren, ermöglicht verallgemeinerbare Erkenntnisse und Ansätze.
Ziel
Anlage eines persönlichen Methoden-Baukastens, der für zukünftige Arbeiten erste selbst erprobte gedankliche
Bausteine sowie Werkzeug enthält. Dieser kann sich über ein Arbeitsleben hinweg zunehmend füllen und als
regelrechte Schatzkiste erweisen. Zuwachs an Klarheit und Strukturiertheit im Denken und Vorgehen. Freude
an Genauigkeit, Bedachtsamkeit und Nüchternheit. Mind-Opener für das Feuerwerk an gestalterischen Möglichkeiten,
die das Miteinander von Spielerischem und Regelhaftem entzündet.
2. Sylvie Ringer „Wege in der Dunkelheit“ Illustration/Zeichnung
3. Philip Wiegard „The long tale of talent“
4. Christine Rusche „Raum-Zeichnungen – ortsbezogene, raumgreifende Wandmalereien
Einführung: Präsentation der künstlerischen Arbeit und Entwicklungsprozesse der Raum-Zeichnungen.
Workshop:
Arbeiten an der Schnittstelle von Bild und Raum am Beispiel eines konkreten Ausstellungsraumes in Kiel: mit Recherchen und Analysen vor Ort, Bau eigener Arbeitsmodelle des Raumes im Maßstab nach Architekturplänen und eigenen Aufmaßen, Entwicklung von Ideen und Erarbeiten von Entwürfen einer raumgreifenden Arbeit mit Ortsbezug anhand vom Modell, Praktisches zur Planung und Umsetzung (z.B. Arbeit mit Masking-Tape),
Reflektieren der Recherchen und Untersuchungen am Raum und der Arbeit am Modell,, Begleitende Anregungen, Gedanken, Theorie zu Raum und Raumwahrnehmung.
Christine Rusche (*1971) studierte von 1994 bis 2000 Malerei und Freie Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Sie lebt und arbeitet in Berlin.